einst und jetzt
Praktisch seit Beginn des Klosterlebens der Zisterzienser in Stift Zwettl gibt es auch ein Erziehungs- und Schulwesen. Schon in P. Hadmar Ölzelts Aufzeichnungen findet sich der Hinweis auf „Die erste Bestimmung über die Erziehung von Knaben“ aus dem Jahre 1134.
1383 finden wir Hinweise auf eine „schola externa“, eine der vielen öffentlichen Bildungsstätten des Mittelalters. Zahlreiche Eintragungen in Chroniken, Wirtschaftsbüchern und Handschriften belegen den klösterlichen Schulbetrieb in verschiedenen Formen. 1594 finden wir wiederum einen Beleg von Abt Ulrich über den Bau einer Schule innerhalb der Pforten. Der erste und älteste Hinweis auf eine Trivialschule findet sich 1705.
Chronik der Volksschule
Die Volksschule von 1774 bis 1858
Durch die Reformen Maria Theresias erfolgte die Trennung der Trivialschule von der Sängerknabenschule, die zu einem Gymnasium erweitert wurde und ab 1773 der Studienhofkommission unterstellt war. In der zweiklassigen Trivialschule wurden Religion, Schreiben, Rechnen und Lesen unterrichtet. Die Schulaufsicht lag in der Hand des Abtes des Stiftes Zwettl.
Die Schule von 1858 bis 1904
Allmählich kam es zur Säkularisierung der Schulaufsicht. Das Reichsvolksschulgesetz von 1869 führte zum Verschwinden der konfessionellen Schule und die Schulpflicht wurde auf 8 Jahre erweitert.
Um 1885 betrug die Schülerzahl an der Volksschule Stift Zwettl immer so um die 200, die von 3 Lehrkräften unterrichtet wurden. Es bedurfte zahlreicher Eingaben und Sitzungen, bis endlich 1887 eine dritte Klasse bewilligt wurde. 1903 besuchten 275 Kinder die Volksschule, was zu großen Raumproblemen führte.
Die Schule von 1904 bis 1972
In nur neunmonatiger Bauzeit (!) wurde das heute noch bestehende Volksschulgebäude hochgezogen und als 4-klassige Volksschule am 7. 12. 1906 eröffnet. Aber schon 1933 verordnete der Landesschulrat die Einsparung einer Klasse. Erst 1940/41 konnte wieder auf vier Klassen erweitert werden. Am 10. Mai 1945 kamen die ersten russischen Truppen aus Richtung Rudmanns und man besetzte die Volksschule bis 16. September 1945. Durch die Verwüstungen und Verbrennung der Schulmöbel und sämtlicher Papierwaren und Bücher konnte der Schulbetrieb nach mühevollen Säuberungen erst wieder im Dezember 1945 mit 185 Schülern aufgenommen werden. Bis 1953 wurde in 5 Klassen unterrichtet. 1957/58 sank die Schülerzahl erstmals auf 97 Schülerinnen und Schüler.
1971/72 besuchten noch 86 Kinder im letzten Jahr der Volksschule Stift Zwettl aus dem Pflichtsprengel Stift Zwettl, Rudmanns, Gerotten, Edelhof, Kleehof, Klein Schönau, Ratschenhof – Kobelhof und ehemaliger Gemeinden im TÜPL Allentsteig . Mit der Schließung der Volksschule im Jahr 1971 mussten die Volksschüler in die Volksschule nach Zwettl zum Unterricht fahren.
CHRONIK der HAUPTSCHULE STIFT ZWETTL
1972
begann im alten Volksschulgebäude der Unterricht der neuen Hauptschule mit 5 Klassen, da die Stadthauptschule mit 28 Klassen zur größten HS in NÖ angewachsen war. Als erster Direktor wurde HD OSR Karl RÖSSL eingesetzt. Der Neubau der Hauptschule STIFT ZWETTL begann am 24. April 1973.
1977
Am 9. Oktober 1977 wurde die neue HS STIFT ZWETTL feierlich von LH ÖkR Andreas Maurer eröffnet. Damit begann eine erfolgreiche und von unzähligen Preisen und Auszeichnungen geprägte Schulgeschichte. Aus das Hallenbad erfreute sich großer Beliebtheit und schon nach einem Betriebsjahr konnte der 25.000. Besucher geehrt werden.
1979/80 besuchten insgesamt 391 Schüler/-innen die I. und II. Klassenzüge in 16 Klassen.
1984/85 sank die Schülerzahl wieder unter die 300er-Marke.
1985/86
besuchten 282 Schüler/-innen die NEUE HAUPTSCHULE: die Klassenzüge wurden abgeschafft und die Leistungsgruppen begannen in Deutsch, Englisch und Mathematik. Am 31. Oktober 1985 verstarb OSR Karl Rössl.
Neuer Direktor wurde HD Leopold RECHBERGER. In diesem Jahr gestalteten die Schüler der HS Stift Zwettl die ORF-Sendereihe „Zeichnen-Malen-Formen“ unter der Leitung von HOL Blümel Karl.
1986
Am 11. April 1986 wird der Antrag auf eine Schwerpunkthauptschule mit „MUSISCH-KREATIVEM Schwerpunkt“ gestellt und ebenso auf Führung einer MUSIKHAUPTSCHULE.
1986/87 besuchten 258 Schüler/-innen die Hauptschule in 12 Klassen.
1987/88 waren es 238 Schüler/-innen, erstmals wurden Kreativ- und Musikklassen getrennt geführt.
1988/89 waren es 226 Schüler/-innen.
1989/90 sank die Schülerzahl auf 214 Schüler/-innen. Erstmals gab es die MUSIKWOCHE.
1994
wurde HD Leopold Rechberger zum BEZIRKSSCHULINSPEKTOR von Horn ernannt und als Nachfolger HD Walter ROBL bestellt. Besonders positiven Ruf erarbeitete sich die HS STIFT ZWETTL durch zahlreiche Preise auf Landes-, Bundes- und sogar Europa-Ebene.
2001 wird die HS STIFT ZWETTL zur TOP-Schule in Niederösterreich.
2004/05: Einführung der 5-Tage-Woche; Mittagessen an der Schule
2005/06 besuchen 386 Schüler/-innen die KREATIV- und MUSIKHAUPTSCHULE.
2006/07
Erstmals erreicht die Gesamtschülerzahl 408 Schüler und Schülerinnen. Im Juni 2006 beginnt ein großzügiger Ausbau der HS STIFT ZWETTL: Sporthalle, ein neuer Trakt für Spezialsäle, Eingangshalle, Generalsanierung der bestehenden Gebäude bis Juni 2008.
Zubau + Umbau + Generalsanierung der Hauptschule Stift Zwettl
Baubeginn: Frühjahr 2006
Eröffnung: Oktober 2007 Verwirklichung In 3 Etappen:
Bau der Sporthalle + Spezialsäle-Trakt + Eingangshalle
Sanierung + Ausbau des Altbaues zum Kreativtrakt
Sanierung + Neugestaltung des 70-er Baues + Turnhalle
- Sporthalle mit Zuschauergalerie nach internationalen Maßen
- Speisesaal für Mittagessen, Buffet, Schulküche
- Orchestersaal + Instrumental-Probenräume + Ensembleraum
- 2 große EDV-Informatik-Säle
- Schwerpunkträume mit PC + Beamer + Leinwand
- Differenzierungsräume
- Kreativ- und Werksäle
- Bibliothek mit 8000 Bänden
- neuer Physiksaal mit modernster Einrichtung
- Generalsanierung – Fenster / Wärmedämmung
- neue Eingangshalle zwischen Altbau und neuem Zubau mit Aufzug und behindertengerechten Rampen in alle Ebenen und Trakte
- Neugestaltung der Sportanlagen
Der Schulbetrieb kann fast ungestört weitergeführt werden, da zunächst der Neubautrakt fertiggestellt wird, danach jeweils ein Trakt in den Neubau ausweichen kann.
2007/08
Die Schülerzahl beträgt 413 Schülerinnen und Schüler. Ein neuerlicher Höchststand.
große Eröffnungsfeier des Zu- und Umbaus der HS Stift Zwettl im Oktober.
Jänner 2008 – Wir trauern um Herrn HD Walter Robl, der plötzlich und unerwartet verstirbt.
SR Karl Blümel wird zum provisorischen Leiter ernannt.
2008/09
419 Schülerinnen u. Schüler besuchen in diesem Schuljahr unsere Schule. Ab Schulbeginn haben wir einen neuen Direktor: HD Fritz Laschober.
2013/14
Mit dem Schuljahr 2013/14 wird aus der Hauptschule Stift Zwettl die Neue NÖ Mittelschule Stift Zwettl. Abschaffung der Leistungsgruppen, Einführung von Teamteaching in den Fächern D, E, M.
April 2014: HD Fritz Laschober wird Pflichtschulinspektor. Sein Nachfolger ist Bernhard Bachofner.
Der Rückgang der Schülerzahlen hat sich auch in der NMS Stift Zwettl im Lauf der Jahre bemerkbar gemacht: 274 SchülerInnen im Schuljahr 2014/15.
2016/2017
Am 1. Jänner 2017 wird DNMS Eric Schilcher zum Leiter der NMS Stift Zwettl ernannt.
Im Frühjahr werden sechs Hochbeete errichtet und die Freiluftklasse wird in Kooperation mit der PTS Zwettl wieder in Stand gesetzt.
Im Sozialbereich ergibt sich eine Kooperation mit der Jugendberatung Zwettl mit dem Angebot von regelmäßigen „Sprechstunden“ für SchülerInnen sowohl für schulische als auch für private Angelegenheiten.
2020/21
Der Begriff „Neue Mittelschule“ hatte kein langes Leben. Und so wird 2020 aus der Neuen Mittelschule die „Mittelschule“ Stift Zwettl. Es werden in den Hauptfächern zwei Leistungsniveaus eingeführt: Standard-AHS und Standard. Teamteaching in den ersten Klassen bleibt weiter bestehen.
Um eine zeitgemäße Internetverbindung gewährleisten zu können, wird die Schule ans Glasfasernetz angebunden.
In den Sommermonaten wird das Schulbiotop, das seit rund 30 Jahren besteht, von Grund auf neu gestaltet.
2021/22
Gemäß dem 8-Punkte-Plan des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird die Mittelschule Stift Zwettl die ersten und zweiten Klassen mit digitalen Endgeräten ausstatten.
2023/24
Digitale Grundbildung Pflichtgegenstand von der 1. – 4. Klasse.